Witterungsbericht April 2002 der VdA-Wetterstation Taunusstein

April war halb trocken, halb nass

Der vergangene Monat zeigte eine sehr unterschiedliche Witterung: bis zum 12. April herrschte trockenes Wetter mit zum Teil kräftigen Bodenfrösten. Ab dem 13. dagegen regnete es fast jeden Tag, so dass am Monatsende die langjährige Mittelsumme gerade noch erreicht wurde. Insgesamt fielen 58 mm Niederschlag, und zwar alles in flüssiger Form bis auf einen Hagelschlag am 20. April. Es gab auch keinen Schneefall mehr.

Die Temperatur war wiederum erhöht. Sie betrug im Monatsmittel 8,9° Celsius, das waren genau 1° mehr als im langjährigen Mittel. Als Maximum wurden 20,7° am 25. gemessen, als Minimum – 1,7° am 7.. Am Boden trat zweimal (am 7. und 9.) dasselbe Minimum mit – 6,4° auf. Es gab noch 12 Tage mit Bodenfrost, aber auch schon 9 Tage mit einem Mittelwert über 10° (sogenannte Vegetationstage mit vollem Pflanzenwachstum).

Damit kam langsam der Frühling in Fahrt.

Am 22.4. begann in Taunusstein die Apfelblüte und zeigte damit den Beginn des Vollfrühlings an. Aufgrund der erhöhten

April-Temperaturen lag dieser Termin dieses Jahr 6 Tage früher als im Mittel seit 1997 und sogar 12 Tage früher, als dem Mittel von 1987 bis 1996 entspricht! Bei den vorgezogenen phänologischen Terminen zeigt sich also der Klimawandel noch deutlicher als bei den Temperaturen. Damit erhöht sich allerdings auch das Risiko von erfrorenen Blüten bei plötzlich auftretendem Spätfrost.

In der regenfreien Zeit zu Anfang des Monats waren sieben heitere Tage zu verzeichnen; das ist relativ viel. Dafür gab es nur neun trübe Tage, und das Bewölkungsmittel betrug 4,6 Achtel – etwas weniger als die 4,9 Achtel im langjährigen Mittel für April. Dadurch war auch die Luftfeuchte geringer als normal

(67 % statt der durchschnittlichen 70 %).

Neben drei Nebeltagen wurden bereits zwei Gewittertage verbucht, davon war einer (der 19. 4.) besonders heftig mit mehreren, aufeinander folgenden Gewittern. Erwähnenswert ist noch die windreiche Periode am Monatsende ab dem 26., in der es zu stürmischen West- und Südwestwinden kam.

So startet jetzt die Vegetation mit genügend Feuchtigkeit ins Sommerhalbjahr. Gute Voraussetzungen für eine ertragreiche Vegetationsperiode!

2001 Dr.Wolfgang Ehmke >