Witterungsbericht August 2003   der VdA-Wetterstation Taunusstein

 

Augustwetter schlägt fast alle Rekorde

 

 

Der Klimawandel nimmt jetzt immer mehr an Fahrt auf: nachdem schon der Juni und der Juli 2003 um die 20° Mitteltemperatur aufwiesen, hat jetzt auch der August einige Rekorde weit übertroffen. Er war nicht nur viel zu heiss, sondern auch zu trocken und sehr sonnenscheinreich.

 

Zunächst zu den Temperaturen. Das Monatsmittel wurde mit 22,2° C als der bisher

höchste Wert ermittelt. Das absolute Maximum stellte sich mit 37,9° am 12.8. ein, das Minimum in der Wetterhütte war am 18. mit 7,4° (am Boden gleichzeitig das Minimum mit 4,5° - also relativ niedrige Werte!). Der Monatsmittelwert der Maxima lag mit 29,4° knapp unter der 30°-Marke! Dagegen war das mittlere Minimum mit 14,0° nur wenig grösser als der langjährige Durchschnittswert von 12,1° - ein deutlicher Unterschied zu den Wetterstationen im Tiefland, die sehr hohe Nachtwerte zu verzeichnen hatten. So konnten die Leute im Taunus nachts doch bei einigermassen angenehmen Temperaturen schlafen.

 

Wie das beigefügte Diagramm zeigt, gab es nur vier Tage, die kühler waren als nach den  langjährigen Tagesmitteln zu erwarten. Bis zum 13.8. lagen alle Maxima durchweg über 30°. Erst in der letzten Dekade fielen die Tagesmittel unter 20° und an den letzten beiden Tagen sogar noch unter 15°, so dass diese als Heiztage verbucht werden müssen. Es kamen 25 Sommertage und davon 14 heisse Tage zusammen sowie 20 Schwületage mit insgesamt 252 Schwülestunden (Durchschnitt: 187 Stunden).

Bei den Niederschlägen ergab sich ein markantes Defizit. Es fielen nur 24,1 mm, das sind 27 mm weniger als normal (entsprechend 41 % der Normalsumme). Die höchste Tagessumme fiel am 28.8. beim Gewittertief „Quiriakus“ mit 10,4 mm. Insgesamt gab es nur sieben Tage mit nennenswertem Niederschlag, davon fünf mit über 1 mm und nur einen mit über 10 mm.

 

Phänologisch stand der ganze August im Zeichen des Spätsommers, der fristgerecht am 30.7. mit der Blüte des Heidekrauts begann und bis zum 30.8. (Blüte der Herbstzeitlosen) andauerte; danach haben wir jetzt Frühherbst.

 

Zum Schluss noch ein Blick auf die vom August gebrochenen Rekorde. Er wies mit 22,2° die höchste, bisher je gemessene  Durchschnittstemperatur eines Monats auf (bisheriger Spitzenwert: 21,8° im Juli 1994). Zugleich zeigte er die höchsten Temperaturmaxima (im Monatsmittel 29,4°; bisheriger Höchstwert: 28,8°, auch im Juli 1994). Die Bewölkung wies den niedrigsten, je beobachteten Bedeckungsgrad mit 2,8 Achteln auf (bisheriges Minimum 2,9 Achtel im August 1991). Dadurch ergab sich auch ein Rekord bei der Zahl der heiteren Tage: es kamen davon 13 zusammen. Bisher waren es in mehreren Monaten maximal 12 gewesen.

 

Also insgesamt ein Rekordmonat, der einen Rekordsommer abschloss und – nach den hohen Frühjahrswerten – auch ein neues  Rekordjahr  erwarten lässt.

 

(Dr. W. Ehmke)

 

2003 Dr.Wolfgang Ehmke >